Produkt des Monats
Orangensaft
Rund 90 % des Orangensaft-Konzentrats für die EU stammen aus Brasilien, von Großplantagen im Bundesstaat Sao Paulo und eher kleinbäuerlichen Betrieben im Nordosten des Landes. Der Markt in Brasilien wird durch drei multinationale Saftverarbeiter kontrolliert, die das Saftkonzentrat in die EU verschiffen. In der EU angekommen wird von vielen kleinen und mittelständischen Abfüllern Orangensaft hergestellt, wie wir ihn kennen. Große Handelskonzerne dominieren in Europa die Supermärkte und legen die Konditionen fest. Sowohl die Konzentrat-Hersteller in Brasilien wie auch die großen Handelsmarken in Deutschland bestimmen den Markt.
Die großen Verlierer dieses unfairen Handel-Systems sind die TagelöhnerInnen auf den Orangenplantagen und die KleinbäuerInnen, die ein nicht annährend existenzsicherndes Einkommen mehr erzielen können.
Einen Ausweg aus diesem System bietet für kleine Familienbetriebe die Gründung von Genossenschaften und der faire Handel, die die strukturellen Abhängigkeiten reduzieren. In der Kooperative COOPEALNOR haben sich KleinbäuerInnen im Nordosten von Brasilien zusammengeschlossen, die Orangen auf 2 bis 10 Hektar in Mischkulturen anbauen. Die BäuerInnen ernten die Orangen und die Kooperative verarbeitet sie zu Konzentrat und vermarktet sie. Dadurch erzielen sie höhere Preise, und ein größerer Anteil des Mehrwerts bleibt bei der Kooperative. Keine anderen Orangen werden diesem Saft zugesetzt, denn die Früchte werden bei der Verarbeitung getrennt und nicht mit anderen Orangen vermischt. Das macht diesen Saft so besonders. (Quelle: CIR und GEPA).
In Deutschland wird er als Merida Orangensaft durch die GEPA vertrieben und ist u. a. auch im Eine-Welt-Laden Lauf erhältlich.